Werkstattgespräch: SPD-Fraktionspolitiker besprechen sich mit dem Handwerk
HwK Koblenz
Werkstattgespräch beim Handwerk: SPD-Fraktionsmitglieder im Dialog mit Handwerkern im Zentrum für Ernährung und Gesundheit der Handwerkskammer Koblenz.

Werkstattgespräch: SPD-Fraktionspolitiker besprechen sich mit dem Handwerk

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer und die wirtschaftspolitische Sprecherin der sozialdemokratischen Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag Dr. Anna Köbberling luden zusammen mit der Handwerkskammer (HwK) Koblenz ein zum handwerkspolitischen „Werkstattgespräch“. 30 Handwerker kamen und nutzten die Chance, aus erster Hand zu berichten, wie die aktuelle Lage ist und was man gemeinsam verbessern kann, um auch künftig das Handwerk auf Erfolgskurs zu halten. HwK-Präsident Kurt Krautscheid und Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich moderierten die Runde, gingen auch auf die Rolle der HwK an der Schnittstelle zwischen Betrieben und Politik ein.

„Wir stehen aktuell wirtschaftlich gut da und die Wahrnehmung des Handwerks und seiner Leistungen ist positiv“, begrüßte Dachdeckermeister Kurt Krautscheid seine Handwerkerkollegen und die SPD-Politiker. Der Kammerpräsident lobte auch die Zusammenarbeit mit der Landesregierung, denn im Dialog „werden unsere Themen ernst genommen und sowohl auf Landes- wie auch auf Bundesebene konnten wichtige Entscheidungen im Sinne des Handwerks erreicht werden“. Beispielhaft nannte Krautscheid die Ausweitung der Meisterpflicht auf 12 weitere Berufe und den aktuellen Beschluss im Bundesrat über das Berufsbildungsmodernisierungsgesetz. „Die Zustimmung für die neuen Fortbildungsabschlussbezeichnungen Bachelor und Master Professional ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Berufsbildung und Nachwuchsgewinnung“, schlug er eine Brücke zur Fachkräftesicherung.

Und damit wurde bereits ein wichtiges Thema angesprochen: Die Nachwuchssorgen sind ein Problem quer durch die Wirtschaft und machen auch vor dem Handwerk keinen Halt. „Hier ist die Gesamtgesellschaft angesprochen, denn wenn dem Handwerk die Fachkräfte ausgehen, wird auch das ein Problem für alle sein“, brachte es Barbara Kötter, Betriebsinhaberin des gleichnamigen Elektrounternehmens aus Stahlhofen bei Montabaur, auf den Punkt. Das deutsche duale System als Grundlage für eine hochwertige Ausbildung wurde durch die Handwerksmeister, Betriebsinhaber und Ausbilder, gelobt. Doch auch das lässt sich aus Sicht der Handwerker optimieren: Berufsschullehrer sollten stärker über praktische Erfahrungen und handwerkliches Wissen verfügen. Für Quereinsteiger aus der Praxis in die Lehrertätigkeit an Berufsschulen würden die politischen Hürden zu hoch liegen – letztendlich zu Lasten eines praxisbezogenen Unterrichts. Die Rahmenbedingungen für Jugendliche in Ausbildung könnten auch durch den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs verbessert werden. „Gerade in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz spielt das eine wichtige Rolle“, ging Tischlermeister Andreas Künkler aus Rennerod auf selbst gemachte Erfahrungen ein. Er war mit der mitarbeitenden Ehefrau Ines und Sohn Leander, Lehrling im dritten Ausbildungsjahr, zum Werkstattgespräch mit der SPD-Fraktion nach Koblenz gekommen.

Bürokratieabbau, Digitalisierung und flächendeckendes Internet als Voraussetzung für florierende Wirtschaftsstandorte, Abfallentsorgungsbestimmungen und Möglichkeiten einer fachgerechten Abgabe waren weitere Themen, die sachlich diskutiert wurden. Alexander Schweitzer und Anna Köbberling gingen auf viele Hinweise und Fragen direkt ein, manches nahmen sie mit. „Wir gehen in diese Gespräche nicht mit dem Versprechen, sofort alle Probleme zu lösen. Das wäre unseriös. Aber wir erfahren ungefiltert, wo der Schuh drückt und können dort gezielt ansetzen. Mit diesen konkreten Informationen lässt sich arbeiten – im Sinne und zusammen mit den Handwerkern.“ Dabei wurde an diesem Abend auch klar: man zieht an einem Strang und verfolgt im Konsens Ziele.

Entsprechend fiel das Fazit der beiden Politiker aus: „Der Austausch war interessant und freundlich, für uns in einigen Details inhaltlich auch mit neuen Erfahrungen verbunden.“

Und auch die Handwerker lobten das Format, die Inhalte und Gesprächspartner als „Dialog auf Augenhöhe. Unser Gäste aus der Politik waren interessierte Zuhörer und wir wissen unsere Hinweise und Verbesserungsvorschläge bei ihnen in guten Händen“, schloss Kurt Krautscheid nach zweistündigem Austausch.

 

09.12.2019



 

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