Teilnehmer während der Veranstaltung
HwK Koblenz/ Jörg Diester
100 interessierte Teilnehmer tauschten sich im Zentrum für Ernährung und Gesundheit der Handwerkskammer Koblenz aus zu Themen rund um Robotik, Künstliche Intelligenz und deren Einflüsse auf die Arbeitswelt von morgen.

01.10.2025Roboter und KI – ist die Arbeitswelt zu Lasten der Menschen im Umbruch?

Robotik in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz (KI) verändert die Wirtschafts- und Arbeitswelt mit hoher Geschwindigkeit und extremer Tiefe: Arbeiten mit einer Nullfehlerrate rund um die Uhr und ganz ohne Pausen oder Urlaub, schnelle Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Unternehmenserfordernisse, Programmierbarkeit nach Wunsch … das klingt nach der idealen Arbeitskraft. Auch im Handwerk sorgt der Vormarsch der Robotik für eine strategische Weichenstellung und Umstellungen von Fertigungs- und Produktionsabläufen. Darüber tauschten sich nach einer Einführung durch Bernd Hammes, Geschäftsführer der Handwerkskammer (HwK) Koblenz und dort verantwortlich für Bildung und Weiterbildung, 100 Gäste mit Wissenschaftlern und weiteren Experten aus.

Einerseits bietet die Technologie eine mögliche Antwort auf den Fachkräftemangel, andererseits fordert sie traditionelle Tätigkeitsprofile und Arbeitsprozesse heraus, tangiert neben einer technischen auch eine emotionale und sogar moralische Komponente. So stellt sich dem Handwerk die Ausgangslage rund um das Thema KI-Robotik dar. Das griff die gemeinsame Veranstaltung der HwK Koblenz und des Kolpingwerks im Zentrum für Ernährung und Gesundheit auf, überschrieben mit der Frage „Roboter in der Arbeitswelt – Wo bleibt der Mensch?“. Der Teilnehmerkreis setzte sich aus Handwerkern wie auch Vertretern aus Bildung, Verwaltung, von Finanzinstituten sowie Gründungs- und Innovationszentren zusammen.

Impulse und Denkansätze gaben die Professoren der Hochschule Koblenz Udo Gnasa aus dem Fachbereich Maschinenbau sowie Armin Schneider aus dem Fachbereich Sozialwissenschaften. Christoph Krause, Experte für den Einsatz Künstlicher Intelligenz sowie Projektleiter des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk unter dem Dach der HwK Koblenz, gab in seinem Impulsvortrag Einblicke und Anregungen zu Entwicklungen und aktuellen Anwendungsfeldern. Dieses Informations-„Paket“ bot anschließend reichlich Gesprächsstoff für einen Austausch. Neben Sorgen um eine scheinbar unkontrollierbare Entwicklung mit extrem hoher Eigendynamik wurde auch über Chancen gesprochen. Denn die Arbeitswelt bietet genügend Bereiche, die wenig anspruchsvoll für Menschen sind aufgrund immer wiederkehrender Abläufe, die dennoch keine Fehler zulassen. Gerade hier kann die Robotik ihre Stärke ausspielen. Ergänzt um KI, erschließen sich ganz neue Felder für die Arbeitswelt von morgen.

Einige Beispiele verdeutlichten an diesem Abend, dass der Weg zu erfundenen Fiktionen kaum noch weit zu sein scheint. „Hier ist ein enormes Tempo im Spiel, maßgeblich mitgetragen durch KI-Anwendungen. Auf den ersten Blick überfordert uns das“, machte Christoph Krause klar, „doch vor 200 Jahren warnte man auch, dass Geschwindigkeiten über 30 km/h Körper und Verstand schädigen. Mit der Einführung neuer Techniken waren und sind immer Vorbehalte verbunden, die dann relativ schnell von der Wirklichkeit kassiert wurden. Das wird auch diesmal nicht anders sein.“ Krause verwies darauf, dass man sich eher mit den richtigen Schulungs- und Beratungsangeboten wie auch „Mut zum Machen“ an die Spitze dieser technologischen Entwicklungen setzen könne und solle. „Handwerk und KI-Robotik passen hier ideal zusammen und ergänzen sich, anstatt sich auszuschließen. Nutzen wir das als Chance für das Handwerk von morgen“.

Weitere Informationen rund um Themen der Digitalisierung und KI gibt Christoph Krause, Tel. 0175/ 9050666, christoph.krause@mdh.digital

 

Jörg Diester

Leitung Pressestelle

Tel. 0261 398-161

joerg.diester--at--hwk-koblenz.de