Digitalprojekt gestartet
HwK Koblenz
Volles Haus und ein ungewöhnlicher digitaler Testlauf mit HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich (2.v.r.) und Staatssekretärin Daniela Schmitt (2.v.l.), begleitet durch HwK-Digitalisierungsberater Andreas Weber (r.) und HwK-Präsident Kurt Krautscheid (l.).

Digitales Potential für das Handwerk über praktische Beispiele aufgezeigt.Digitalprojekt gestartet

Koblenz. Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich verwandelte sich für den digitalen Testlauf in ein Werkzeug, Wirtschafts-Staatssekretärin Daniela Schmitt wechselte die Rolle von der Politikerin zur Handwerksunternehmerin mit digitaler Prozess-Übersicht: Im Rahmen der Veranstaltung „Digitales Handwerk 2 Go“ bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz wurde auf beeindruckende Weise eine neue Softwarelösung für den Material- und Werkzeugeinsatz vorgestellt.

Hellrich, ausgestattet mit einem Transponder, wurde im Schmitt´schen Werkzeugmanagement per Smartphone für den Baustellen-Einsatz ausgebucht, dann in den örtlichen Einsatzplänen digital erfasst und koordiniert, schließlich nach Auftragserledigung wieder im betrieblichen Lager eingebucht. Was über Personen im Rahmen der Veranstaltung mit ihren über 100 Teilnehmern demonstriert wurde, bedeutet für den digitalen Alltag der Handwerksbetriebe einen hohen Nutzen. Denn die Frage, wo ist welches Werkzeug, welchen Verschleiß hat es aufgrund bereits durchgeführter Arbeiten und welche Aufträge stehen damit demnächst an, durch welche Mitarbeiterhände ging und geht das Arbeitsgerät, lässt sich digital schnell und übersichtlich beantworten.

Die Idee dafür kam beim Austausch mit digital-affinen Handwerkern 2018. „Im Rahmen einer Veranstaltung kristallisierte sich der Schwerpunkt des Werkzeug-Managements heraus und wir haben versucht, noch im Rahmen des Treffens erste technologische Antworten zu entwerfen“, berichtet HwK-Digitalisierungsberater Andreas Weber. Mit dem, was man vor sich auf dem Tisch stehen hatte, wurde losgelegt: Teebeutel und Tassen. „Die Beutel waren unsere Werkzeuge, die unterschiedlichen Tassen die Lagerorte. Wir haben die Teebeutel mit NFC (Near Field Communication) Chips beklebt und über eine Software und das Internet ausprobiert, wie sich der Einsatzort in einem Digital-Tableau darstellen lässt“. Schon nach wenigen Stunden gab es erste Erfolge, „die wir in den kommenden Wochen zu einer funktionierenden Software weiter ausgebaut haben“.

Das Ergebnis ist für alle Handwerksbetriebe nutzbar, „denn unsere App-Lösung ist Gewerke übergreifend.“ Das jetzt vorgestellte Smart Asset Management Tool, kurz SAMT, ist ein gemeinschaftliches Projekt der Digitalisierungsberatung der HwK Koblenz, dem Kompetenzzentrum Digitales Handwerk und der blocklink GmbH. Die Arbeit der Digitalisierungsberater orientiert sich unmittelbar an den alltäglichen Herausforderungen der Handwerksbetriebe“, beschreiben HwK-Präsident Kurt Krautscheid und Ralf Hellrich.

Was Daniela Schmitt aus dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium lobt. „Den Digitalisierungsberatern kommt eine Schlüsselrolle zu bei der Findung praxisorientierter, digitaler Prozesslösungen und der Vermittlung zwischen Betrieben und IT-Unternehmen. Sie sind exzellent vernetzt und bringen selbst Erfahrungen aus betrieblichen Abläufen mit.“ Das, so Schmitt, schließt ein ganzes Paket digitaler Kompetenzen ein, „von der Zeiterfassung über den Geräteeinsatz, die Auftragsabwicklung, Abrechnung bis zur Nachwuchsgewinnung. Denn natürlich spricht ein innovatives Ausbildungsunternehmen mit Digitalkompetenz Jugendliche mehr an“.
Das rheinland-pfälzische Handwerk und die Handwerkskammern spielen dabei mit in der ersten Liga. „Wir sind strategisch gut aufgestellt und die Politik unterstützt den Technologietransfer. Die Landesregierung und wir Handwerker nehmen das Thema ernst“, machte auch Kurz Krautscheid in seinem Plädoyer deutlich. Die Resonanz auf die Veranstaltung „Digitales Handwerk 2 Go“, in die sich auch zahlreiche IT-Spezialisten und Digital-Handwerker mit Kurzvorträgen und Talk-Runden einbrachten, spreche für sich.

„Ein volles Haus bei der HwK und viele Gespräche untereinander belegen, dass die Digitalisierung in den Handwerksbetrieben angekommen ist und dort bereits gelebt wird“, lautete das Fazit. Mit dem Startschuss für die SAMT-Pilotphase steht nun ein neues Instrument zur Verfügung, „das die Betriebe ab sehr bald nutzen können. Gerne informieren wir und erklären die Adaption in die betrieblichen Abläufe“, machte Andreas Weber Mut, ihn und sein Team anzusprechen. Die Beratung der Digitalisierungsexperten ist kostenlos und wie einige Handwerker an diesem Nachmittag auch berichteten: sehr effizient, lösungsorientiert und mittel- wie auch langfristig kostensparend.

Die Digitalisierungsberater im rheinland-pfälzischen Handwerk werden gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz.

 

13.06.2019

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