Jahrgangsbeste Meister 2020
Michael Jordan

HwK überreicht 24 Jahrgangsbesten die Meisterbriefe in digitaler FormDas sind die besten Meister 2020

Die jüngste Meistergeneration der HwK Koblenz zählt insgesamt 613 Handwerker aus 27 Berufen. Aufgrund der Pandemie konnten die Jungmeister nicht wie gewohnt im passenden Rahmen der Meisterfeier gewürdigt werden.

Deshalb stellen wir die 24 Jahrgangsbesten vor und ehren sie auf dem digitalen Wege. Gemeinsam mit Staatssekretärin Daniela Schmitt übergaben Präsident Kurt Krautscheid und Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich die Meisterbriefe in virtueller Form. Die Portraits und weitere Informationen zur Meisterfeier gibt es auch unter www.handwerk-special.de.

3 von 613: Erfolgsgeschichten im Portrait

Dieser Inhalt wird Ihnen aufgrund Ihrer aktuellen Datenschutzeinstellung nicht angezeigt. Bitte stimmen Sie den externen Medien in den Cookie-Einstellungen zu, um den Inhalt sehen zu können.

Das sind die Meister 2020

Meister 2020
HwK Koblenz





Edelsteinschleifermeister Alexander Allerborn

Edelsteinschleifer- und Graveurmeister Alexander Allerborn aus Fischbach (Landkreis Birkenfeld) wollte eigentlich Leistungssportler in der Leichtathletik werden. Er hatte sogar erste Sponsorenverträge in der Tasche, doch dann kam alles ganz anders. Als seine Familie von Kirgisistan nach Idar-Oberstein umzog, begann auch für den heute 37-Jährigen eine Phase der Neuorientierung. Doch diese währte nicht lang. Seine neue Heimat war und ist die wichtigste Edelsteinstadt in Deutschland als Zentrum für Handwerk und Industrie dieser Branche. In seinem Freundes- und Bekanntenkreis gab es viele, die den Weg in die Schlüsselbranche gewählt hatten. Auch er fand Gefallen und nach mehreren Praktika legte er sich fest – eine Entscheidung, „die ich nie bereut habe!“ Und jetzt hält er den Meisterbrief der Handwerkskammer Koblenz in den Händen. „Es war nicht leicht“, sagt er mit Blick auf den Meisterkurs. Alexander Allerborn gefiel es aber, dass er gefordert wurde. Sein Engagement hat sich gelohnt. Bei seinem Arbeitgeber Groh und Gripp, einer Manufaktur mit rund 30 Mitarbeitern, für die er seit 2000 arbeitet, hat er eine anspruchsvolle Stelle als Abteilungsleiter.

Metallbauermeister Tobias Baumgärtner

Als Kind hing er den „üblichen Träumereien“ nach, bekennt der heute 34-Jährige ganz freimütig. Wie viele andere Jungs auch schwärmte er von einer Karriere als Fußball-Profi. Wann dann das Pendel Richtung Handwerk ausschlug – daran kann sich Tobias Baumgärtner nur noch grob erinnern, „aber das muss so mit 13, 14 Jahren gewesen sein.“ Die Arbeit mit Holz und Metall sprach ihn an. „Letztendlich lag mir wohl Metall besser“, kommentiert er die Berufswahl zum Metallbauer. Nicht ganz unwichtig dabei war das handwerkliche Geschick seines Vaters, „dem ich als Kind oft zugeschaut habe, wenn etwas repariert wurde.“ Die Erinnerungen an den ersten Ausbildungstag? „Ausschließlich positiv! Es war ein sehr gutes Arbeitsklima und ich hatte direkt Spaß an der Arbeit.“ Diesem guten Start ins Handwerk setzte der in Hirschfeld (Hunsrück) lebende Baumgärtner die Meisterkrone auf. „Ich wollte beruflich nicht stehen bleiben und natürlich spielt auch die bessere Meisterbezahlung eine Rolle.“ Die Meistervorbereitung bei der HwK Koblenz bekommt gute Noten von ihm und „ich kann die Meisterschule weiter empfehlen.“

Landmaschinenmechanikermeister Matthias Bintz

Einen Beruf in der Welt von Landwirtschaft und Technik: Denn wollte Matthias Bintz aus Reidenhausen eigentlich schon immer haben. Entsprechend konsequent war er, als es um die Umsetzung seiner Ziele ging. Und heute, mit gerade mal 26 Jahren, ist er bereits Landmaschinenmechanikermeister. Dass am Ende alles so gut klappte, verdankt Matthias Bintz auch seinem Ausbildungsbetrieb. „Ich durfte von Anfang an selbstständig arbeiten“, berichtet er. Das ist wohl auch der Grund, warum ihm die Meisterausbildung später sehr leicht fallen sollte. Denn er brachte schon einiges mit, was in den Kursen eigentlichen erst vermittelt werden sollte. Deswegen hätte die Meisterausbildung aus seiner Sicht durchaus noch anspruchsvoller sein können. Wie dem auch sei: Die Entscheidung für den Meistertitel war goldrichtig. Während manche seiner Altersgenossen noch studieren, leitet Matthias Bintz bereits die Werkstatt eines Landmaschinenhändlers. Sein Beispiel zeigt: Das Handwerk kann sehr oft bessere Entwicklungsmöglichkeiten bieten, als es für Akademiker möglich ist. Entsprechend entspannt blickt Matthias Bintz in die Zukunft.

Stuckateurmeister Nico Ernst

Vom Hochbaubetrieb ins Schloss: Der Werdegang von Nico Ernst (39) ist so außergewöhnlich wie abwechslungsreich. „Als Kind wollte ich Zimmermann werden“, erzählt er. Das handwerkliche Talent war früh erkennbar, die Entscheidung für eine Zukunft im Handwerk folgerichtig. So begann Nico Ernst zunächst im klassischen Hochbau, arbeitet sich dort nach oben zum Baustellenleiter. „Doch meine wirklichen Ziele konnte ich nicht erreichen.“ Über die Weiterbildung hin zum Meistertitel als Stuckateur – das waren die nächsten Karriereschritte. Seine Arbeit führte ihn nach Nassau, wo er eine Anstellung im privaten Steinschen Schloss antrat. Hier ist er nicht nur als Handwerker gefragt, sondern übernimmt auch in der Bauverwaltung Verantwortung. Arbeiten im 400 Jahre alten Schloss, leben zusammen mit der Familie in unmittelbarer Nachbarschaft – so sieht der Alltag des frisch gebackenen Handwerksmeisters heute aus. Schluss in Sachen Weiterbildung ist aber lange noch nicht. „Der Restaurator in der Denkmalpflege ist das nächste Ziel.“ So wie er dann Werte erhalten will, gilt es sie zu vermitteln: „Ich möchte die Freude und Bedeutung des Handwerks an meine Kinder weitergeben.“

Tischlermeister Marcus Gabriel

Für Marcus Gabriel aus Oberhausen bei Kirn war schon in frühen Kindertagen ganz klar: er wird Schreinermeister! Ganz zufällig fällt sie nicht, die Entscheidung für das Holzhandwerk. Denn das Handwerk hat in der Familie eine lange Tradition und „ich wollte in unserer Schreinerei schon als kleiner Junge Dinge selber bauen.“ Nun geht ein doppelter Kindheitswunsch in Erfüllung, denn der heute 34-jährige Marcus ist nicht nur Tischlermeister, sondern hat zum 1. März 2020 auch den Familienbetrieb übernommen. Nun darf er dort als Chef bauen, was er möchte ... Hier hat er schon die Ausbildung absolviert und wird nun als Meister eine lange Familientradition fortsetzen ... „so wie der Vater, mein Großvater, Urgroßvater, Ur-Urgroßvater. Ich bin Generation Nummer fünf und die Firma besteht seit 150 Jahren.Tradition muss bestehen bleiben. Der Meister gehört dazu!“ Der Weg dahin war weit – geografisch. Denn berufsbegleitend ging es jeden Freitagabend und Samstag zur Meisterschule - immerhin 400 Kilometer in zwei Tagen. „Dann mit Frau und Kind – alles unter einen Hut zu bekommen, war nicht so einfach!“

Maler- und Lackierermeister Steve Graf

Heute ist es alles andere als selbstverständlich, beruflich in die Fußstapfen der Eltern zu treten. Bei Steve Graf (34) lief es dagegen ganz klassisch. „Mein Vater hat mich beeinflusst, er ist ebenfalls Maler und Lackierer“, betont der junge Maler und Lackierermeister aus Nassau an der Lahn. Aber anders als der Vater hatte er immer schon die Selbstständigkeit im Blick. Und so eröffnete er im Juni 2019 in seiner Heimatstadt ein eigenes Handwerksunternehmen, das er zügig weiterentwickeln will. Steve Graf hat eine langfristig ausgelegte Strategie. Wo er sich in zehn Jahren sieht? „Als Inhaber eines erfolgreichen Malerbetriebs“, antwortet er. Aus seiner Sicht wurde er im Meisterkurs bei der Handwerkskammer Koblenz gut auf seine Zukunft als Unternehmer vorbereitet. An die Zeit an der Meisterakademie erinnert er sich gern zurück. „Es war eine schöne Zeit mit Höhen und Tiefen“, sagt er und fügt humorvoll hinzu: „Von lustig bis anstrengend war alles dabei.“ Gut bewertet er die Arbeit der Dozenten. „Sie geben sich viel Mühe, ihr Wissen weiterzugeben“, bilanziert er. Sein Fazit: Es lief alles so, wie er es sich vorgestellt hat.

Informationstechnikermeister Andreas Ibald

„Wie die meisten Kinder wollte ich Feuerwehrmann werden“, lacht der heute 34-jährige Andreas Ibald aus Müden (Landkreis Cochem-Zell). Ein Wunsch, der sogar in Erfüllung ging, denn „ehrenamtlich bin ich bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig.“ Hauptberuflich kam es ganz anders, denn „ich war schon immer praktisch orientiert und entschied mich für eine Ausbildung. Da ich auch eine Begeisterung für Technik – insbesondere für PC-Systeme und Telekommunikation – habe, war die Ausbildung als IT-Systemelektroniker genau das richtige für mich“. Es folgte ein Studium, „jedoch habe ich schnell festgestellt, dass mir praktische Arbeit eher liegt als die theorielastige Büffelei. So fing ich bei der KEVAG Telekom als Mitarbeiter im Netzservice an.“ „Nach zehn Jahren im Beruf war es Zeit für eine neue Herausforderung. So traf ich die Entscheidung für den Meisterkurs – berufsbegleitend in Teilzeit. Dabei waren die kaufmännischen Fächer die größte Herausforderung, da ich hiermit bisher überhaupt keine Berührungspunkte in meiner Arbeit hatte.“ Als Informationstechnikermeister ist Andreas Ibald nun als Bauleiter für Trassen und Leitungsbau tätig.

Maßschneidermeisterin Kerstin Kaap

Erst Groß- und Außenhandelskauffrau, jetzt selbstständige Maßschneiderin: Das Beispiel von Kerstin Kaap aus Willroth zeigt, dass es fast nie zu spät ist, sich beruflich neu zu orientieren – vorausgesetzt, man hat den nötigen Mut und das Durchhaltevermögen. Die 51-Jährige aus dem Westerwald hat allen gezeigt, wie es geht. „Ich war schon sehr aufgeregt, weil der letzte Unterricht für mich schon einige Jahre her war. Nach den ersten drei Tagen hatte ich das Gefühl, dass ich das niemals schaffen kann, da alle anderen eine Ausbildung oder viel mehr Erfahrung in diesem Beruf hatten“, berichtet Kerstin Kaap über ihre Meisterausbildung. Ihren Weg zum Handwerk fand die Westerwälderin zunächst als Autodidaktin. Doch das selbst Erarbeitete reichte ihr nicht aus. „Ich wollte meine Kenntnisse und Fertigkeiten erweitern“, bekennt sie. Der theoretische Teil der Meisterausbildung ist ihr übrigens leichter gefallen ist, als gedacht. „Die Fachpraxis war dann für mich allerdings so schwer wie erwartet“, bilanziert sie. Heute empfiehlt sie jedem Handwerker die Meisterkurse – unabhängig von den persönlichen Zielen. Denn die Herausforderungen und Begegnungen lohnen sich.

Klempnermeister Philipp Kaun

Feuerwehrmann oder Bauarbeiter: Als kleiner Junge wollte Philipp Kaun das werden, wovon viele Kinder träumen. Heute ist er 27 Jahre jung und als Klempnermeister ganz dicht an seinen Kindheitsträumen dran. Die endgültige Entscheidung fiel aber erst nach dem freiwilligen Wehrdienst. Allerdings räumt der junge Mann aus Essen ein, dass er durch seinen Vater, der ebenfalls Handwerker ist, geprägt wurde. Und dann waren da auch noch die Freunde. „Den ersten Ausbildungstag trat ich mit einem mulmigen Gefühl an, da ich sehr aufgeregt und mir nicht sicher war, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Diese Skepsis legte sich jedoch in der ersten Woche und von Tag zu Tag festigte sich der Gedanke, dass ich die absolut richtige Entscheidung getroffen habe“, sagt Philipp Kaun heute über seine Entwicklung. Und dann reifte in ihm der Wunsch, seine Kenntnisse in einer Meisterausbildung im Bundesbildungszentrum des Dachdeckerhandwerks in Mayen zu vertiefen. „Ich wurde richtig gefordert“, bilanziert er und blickt nach vorn. Seine Zukunft sieht er als Inhaber oder Geschäftsführer eines kleinen Handwerksbetriebs.

Dachdeckermeister Achim Kill

613 Meisterprüfungen in 27 unterschiedlichen Handwerksberufen stehen für Vielfalt und umfangreiches fachliches Wissen. Einer ist dabei die Nummer 1 und hat das allerbeste Prüfungsergebnis erreichen können. Achim Kill, 23-jähriger Dachdecker aus Büdesheim (Eifelkreis Bitburg- Prüm) ist der Beste aller 613 Absolventen des aktuellen Meisterjahrganges. Dabei zog es ihn zunächst ganz woanders hin – er wollte als Kind Forstwirt werden. „Das handwerkliche Geschick des Vaters war sicher auch ein Grund für meine Wahl.“ So wurde aus Achim Kill ein Dachdecker „und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich bereits in den ersten Ausbildungstagen am Schieferdach mitarbeiten durfte.“ Der Weg zur Meisterschule nach Mayen folgte, „da ich mich weiterbilden wollte und den Meisterbrief für meine berufliche Zukunft benötige. Es war eine schöne Zeit, aber ich bin auch froh, wieder zurück auf der Baustelle zu sein.“ Perspektivisch möchte Achim Kill die Weiterbildung zum Energieeffizienz- Experten mit dem jetzigen Beruf kombinieren „und mit dieser Mischung erfolgreich sein.

Gerüstbauermeister Danny Kirchbach

Mit seiner Arbeit kommt Danny Kirchbach aus Hanau hoch hinaus: Der 27-Jährige ist Gerüstbauer. „Als Kind wollte ich Tierpfleger werden, habe dann mit 17 Jahren ein Praktikum als Gerüstbauer absolviert und mich für dieses Handwerk entschieden.“ Körperlich war die Arbeit in den ersten Wochen sehr anstrengend, „machte mir aber viel Spaß“. Der Ausbildung folgte der Meisterkurs, „für den ich mich entschieden habe, um beruflich weiterzukommen und in der Zukunft abgesichert zu sein.“ Das entsprechende Know-how wurde in der Meistervorbereitung bei der HwK Koblenz vermittelt, „die ich absolut empfehlen kann. Hier würde ich den Meisterkurs nochmals absolvieren, stünde ich als Geselle vor der Frage, wo ich das machen möchte. Es gab im Zuge der Meistervorbereitung viele neue Erkenntnisse, insbesondere im Bereich Abrechnungen und neueste Regeln.“ Der frisch gebackene Vater einer kleinen Tochter sieht nun voller Optimismus in die Zukunft, die er sich langfristig auch als Chef eines eigenen Unternehmens vorstellen kann.

Zimmerermeister Markus Klingel

Der jungentypische Berufswunsch Feuerwehrmann hatte sich für Markus Klingel (28) aus Peterswald-Löffelscheid schnell erledigt. Denn der Zimmerermeister kommt aus einer Handwerkerfamilie und hatte schon als Schüler die Möglichkeit, im elterlichen Betrieb zu helfen. Die Arbeit in der Zimmerei gefiel ihm gut, und es kam, wie es kommen musste. Auch wenn er gut vorbereitet war, gab es beim Einstieg in die Lehre einiges zu beachten. „Die ersten Ausbildungstage waren vollgepackt mit neuen Informationen und Regeln im Umgang mit Maschinen und der Arbeitsumgebung“, erinnert er sich. Den Meisterbrief hatte Markus Klingel schon früh fest im Blick. „Er bedeutet für mich Qualitätssicherung und einen hohen Ausbildungsstandard“, betont er. Ein weiteres Argument: Der Jungmeister will sein Handwerk durch die Ausbildung von jungen Leuten lebendig halten und eines Tages den elterlichen Betrieb übernehmen. „Der Vorbereitungskurs war, wie ich es erwartet habe, sehr anspruchsvoll“, bilanziert er. Für ihn ist die Meisterausbildung der HwK Koblenz sehr empfehlenswert – auch aus menschlicher Sicht.

Kfz-Technikermeister Maximilian Kohlmaier

Der Berufswunsch als Kind? „Polizist!“ Doch schon in frühen Jugendjahren begeisterte sich der heute 25-jährige Maximilian Kohlmaier aus Feilbingert (Landkreis Bad Kreuznach) für die Kraftfahrzeugtechnik. Folgerichtig absolvierte er eine Ausbildung in diesem Handwerk. Doch der erreichte Wissensstand ist wie die Autos selber: alles bewegt sich und ist in Fahrt. „Bildung ist wichtig, und wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, lautet das augenzwinkernde Fazit des PS-Handwerkers. Ein klarer Fall für die Meisterschule bei der HwK Koblenz, „was alles andere als eine leichte Zeit war. Die inhaltlichen Ansprüche waren hoch und wir mussten uns in den Unterrichtsstoff reinknien. Letztendlich sage ich aber auch: Immer wieder!“ Denn die Zeit prägte Maximilian Kohlmaier nicht nur handwerklich. „Es haben sich viele neue Freundschaften entwickelt und letztendlich war der Teamgeist unter den Klassenkameraden auch sehr motivierend.“ Wie es nun weiter geht? „Ich lasse das auf mich zukommen, sehe mein Einsatzgebiet als Diagnose-Spezialist im Bereich Fahrzeug- Elektronik.“

Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Patrick Lindner

Patrick Lindner aus Andernach fand seine berufliche Bestimmung in luftiger Höhe beim Bau eines Baumhauses. „Das hat Spaß gemacht, und ich entdeckte meine handwerkliche Ader.“ Der Kindheitswunsch Rennfahrer wurde an den Nagel gehängt. Doch mit Fahrzeugen hatte auch die Zukunft des heute 34-Jährigen etwas zu tun, denn er entschied sich für das Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk, wobei die Erinnerungen an die ersten Ausbildungstage noch immer ein Lächeln auslösen: „Ich war hoffnungslos überfordert und überwältigt von der Technik.“ All das hat er erfolgreich hinter sich gelassen. Dann stand die Mission Meisterbrief an, „um meine Position als Werkstattleiter zu stärken und um mich fachlich und persönlich weiter zu entwickeln.“ Der Teilzeitkurs bei der HwK Koblenz war eine Herausforderung, „denn nach einem anstrengenden Arbeitstag musste ich mich dort voll konzentrieren auf den Unterricht.“ Trotzdem würde er das so auch anderen empfehlen, „im Wissen, dass es nur wenig Zeit für Privates gibt.“ Auf der anderen Seite standen „tolle Kontakte, sehr, sehr nette Dozenten, fachlich sehr gut und absolut fair.“

Fliesenlegermeister Fabian Mahlberg

Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister Fabian Mahlberg saß in Kindertagen viel neben dem Opa auf dem Traktor. Entsprechend der damalige Gedanke, einmal Bauer zu werden. Die Entscheidung fürs Handwerk „fiel mit etwa 15 Jahren. Da ich aber immer an Autos interessiert war, wollte ich Kfz-Mechaniker werden – typisch für einen Jungen halt.“ Doch der Kfz-Beruf bringt nicht das, was sich Fabian Mahlberg erhofft hatte und so beginnt er mit 27 Jahren eine zweite Ausbildung als Fliesenleger. Der heute 35-Jährige ist zufrieden mit dieser Entscheidung, „denn es ist einfach schön zu sehen, wie sich das Vorher durch meine Arbeit verändert und die Kunden sich über das Nachher freuen.“ Und nun der Meisterbrief ... „weil ich selbst weiterkommen und nicht auf der Stelle treten wollte.“ Auch die Selbstständigkeit ist nun ein Thema „oder der Einstieg in einen Betrieb. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, gut ausgebildete Fachleute zu haben – im käufmännischen wie handwerklichen Bereich. Das lernst du nur auf der Meisterschule und ich bin wirklich froh dass der Meister wieder zurückgekommen ist in unserem Beruf.“

Konditormeisterin Franka Rössel

„Als Kind hatte ich viele Berufswünsche. 85 Prozent davon hatten mit Lebensmitteln zu tun“, sagt Franka Rössel (24). Die junge Konditormeisterin, die das zweitbeste Punkteergebnis des Meisterjahrgangs 2019 erreichte, ist sich also treu geblieben – obwohl sie nach dem Abitur auch andere Wege hätte beschreiten können. „Meine Familie hat mich immer unterstützt“, sagt sie heute. Am Anfang ihres Weges im Konditorhandwerk fühlte sie sich dennoch alles andere als sicher. „Da fehlte einfach die Routine“, räumt sie rückblickend ein. Doch dann kamen die Erfolgserlebnisse und die Sicherheit. Den ersten Impuls, den Meisterbrief anzustreben, verdankt sie übrigens ihrem Partner. Ihr beruflichen Pläne taten ein Übriges, den entscheidenden Schritt zu wagen. Inzwischen hat sich Franka Rössel selbstständig gemacht und sich auf Design-Hochzeitstorten auf Bestellung spezialisiert. Und sie hat ein großes Projekt im Blick: Fair produzierte Schokolade aus der eigenen Manufaktur. An ihre Zeit an der HwK-Meisterakademie erinnert sie sich gern zurück. Sie lobt vor allem die Arbeit der Dozenten. „Man konnte viel für die eigene Zukunftsplanung und Arbeitsweise mitnehmen“, sagt sie rückblickend.

Augenoptikermeisterin Verena Sand

Mediengestalterin wollte Verena Sand als Kind werden. Doch nach dem Abitur „habe ich mich mit 19 Jahren für das Augenoptikerhandwerk entschieden“, erzählt die gebürtige Wiesbadenerin. Drei Jahre hat sie als Gesellin in ihrem Ausbildungsbetrieb gearbeitet, dann „wollte ich auch an die Sachen ran, die den Meistern vorbehalten waren.“ So bei der Augenmessung. „Und natürlich hatte ich auch nichts gegen eine finanzielle Verbesserung im Beruf“, erklärt die heute 27-Jährige die Mission Meisterbrief. „Die Zeit an der Meisterschule Optonia in Diez war super! Die Dozenten waren sehr hilfsbereit und haben uns gut auf die Meisterprüfung vorbereitet“, sagt sie. Als Drittbeste aller 613 Meisterabschlüsse in 27 Gewerken konnte sie dieses wichtige Kapitel beruflicher wie persönlicher Entwicklung abschließen. Heute arbeitet Verena Sand in Stuttgart an einer Augenklinik, übernimmt dort sogar als OP-Assistentin Verantwortung. Was anatomisches Wissen voraussetzt, „das ich mir im Meisterkurs angeeignet habe und nun permanent weitere Erfahrungen sammeln kann. Ich bin glücklich mit dem, was ich mache!“ Auf ihr Prüfungsergebnis kann Verena darüber hinaus auch stolz sein!

Friseurmeisterin Cinzia Saquella

„Ich hatte mich schon in der Vorschule dafür entschieden, eine Ausbildung als Friseurin zu absolvieren. Für mich gab es keine Alternative und auch keine andere Überlegung“, erzählt die heute 21-jährige aus Elz (bei Limburg). Diese Entscheidung wurde durch ein Praktikum wie auch die Mutter gestärkt. „Meine Mama ist als Friseurmeisterin seit 26 Jahren selbstständig, und in ihrem Salon bin ich groß geworden. Sie hat nie Zwang ausgeübt, dass ich ihr beruflich folge. Umso glücklicher ist sie nun.“ Nach der Ausbildung im mütterlichen Salon folgt die Meisterschule. „Ich habe mir natürlich viele Gedanken gemacht, ob es sehr schwer ist, den Meister direkt nach der Ausbildung zu machen. In den acht Monaten habe ich damit gerechnet, viel zu lernen und meine Freizeit erst mal hinten anzustellen. Ich kann jetzt sagen, dass es auch genauso eingetreten ist. Es war eine anstrengende, aber auch schöne Zeit. Ich bin nach einer Empfehlung auf die HwK Koblenz aufmerksam geworden und empfehle sie auch jedem weiter.“ Und die Zukunft? „Ich werde meine Erfahrungen weitergeben als Ausbilderin und Trainerin. Alles andere lasse ich auf mich zukommen, denn das große Ziel ist erst mal erreicht!“

Straßenbauermeister Patrick Schaumann

Handwerker wollte Patrick Schaumann (32) schon als Kind werden. Doch dass er eines Tages ein gestandener Straßenbauermeister auf Erfolgskurs sein würde, war ursprünglich gar nicht so klar. Denn eigentlich wollte der Handwerker aus Kirchheimbolanden Tischler werden. Er hatte sogar ein Praktikum in einer Tischlerei absolviert. Da war Patrick Schaumann erst 14 Jahre jung – und auch offen für andere Handwerksberufe. Dass er dann dauerhaft im Straßenbau landete, lag vor allem auch an seinem Ausbildungsbetrieb in Alzey. „Dort hat man mir einen guten Einblick in das kommende Berufsleben gegeben“, erinnert er sich. Und offenbar hat man ihm auch den richtigen Impuls gegeben, sich beruflich weiterzuentwickeln. Die besseren Chancen für einen beruflichen Einstieg waren für Patrick Schaumann das entscheidende Argument, sich auf eine anstrengende Zeit an der Meisterakademie einzulassen. „Die Meistervorbereitungskurse bei der Handwerkskammer Koblenz sind sehr empfehlenswert, sie gehen sehr mit der Zeit und sind stellenweise fortschrittlicher als bei anderen Kammern. Und die Dozenten sind wirklich sehr gut“, bilanziert Schaumann. Jetzt hofft er auf große Projekte in leitender Position.

Maurer- und Betonbauermeister Christoph Schneider

Für den 23-Jährigen aus Niederzissen (Landkreis Ahrweiler) stand schon in Kindertagen fest: Ich werde Maurer! Wobei der Einfluss des Vaters und des Opas sicherlich wirkten. Denn die sind auch Maurer und Meister ihres Faches. So wuchs Christoph Schneider in Wechselwirkung mit der Familientradition auf wie auch Seite an Seite mit dem Familienbetrieb. Dem Abitur folgte die Ausbildung zum Maurer und die Erinnerungen an diesen neuen Lebensabschnitt sind durchaus positiv. „Ich habe in den ersten Tagen schon viel Neues gelernt. Im Gegensatz zum Schulalltag gab es nicht nur theoretische, sondern auch praktische Inhalte. Das habe ich sehr geschätzt.“ Mit dem Meisterbrief möchte er „Verantwortung in einer Führungsposition übernehmen. Und ich hoffe auch andere junge Menschen für das Handwerk begeistern zu können. Jeder, der Interesse an seinem Beruf hat und sich persönlich sowie fachlich weiterbilden möchte, sollte den Meistertitel anstreben.“ Nun möchte Christoph Schneider weiter Erfahrung sammeln und das Gelernte umsetzen, außerdem „frischen Wind durch junge, motivierte Menschen ins Handwerk bringen!“

Installateur- und Heizungsbauermeister Jens Schulz

„Als Kind war mir nicht klar, was ich mal werden möchte, aber da ich schon immer gern Sachen repariert habe, war mir auch klar, dass es mal ein Handwerksberuf wird“, erinnert sich Jens Schulz. Dem Hauptschulabschluss folgte ein Jahr an der Berufsbildenden Schule in Lahnstein im Berufsfeld Elektrotechnik. „Dort wurde mir schnell klar, dass mir der Beruf Spaß macht. Im selben Jahr entschied ich mich dann auch für ein Praktikum als Anlagenmechaniker. Nach zwei tollen Wochen, in denen ich schon viel lernen durfte, wurde mir ein Ausbildungsplatz angeboten. In diesem Betrieb arbeite ich heute noch!“ Mit der nun bestandenen Meisterprüfung möchte der 31-Jährige aus Kaub (Rhein-Lahn-Kreis) „den Betrieb meines Chefs Andreas Wittemann, den er liebevoll über 30 Jahre aufgebaut hat, weiterführen. Dafür wurde ich im Meisterkurs vorbereitet, und das richtig gut!“ Das Resümee über die Zeit der Meisterschule? „Es war eine nicht leichte, aber schöne Zeit.“ Die Frage, wo er sich in zehn Jahren sieht, beantwortet Jens Schulz eindeutig: „Auf der 40-Jahrfeier meines Betriebes, zusammen mit den Leuten, die mir das ermöglicht haben.“

Elektrotechnikermeister Wolfgang Wagner

Dass er eines Tages Elektrotechnikermeister sein würde und obendrein noch freiberuflicher Dozent bei der Handwerkskammer Koblenz, daran hatte Wolfgang Wagner vor einigen Jahren noch nicht gedacht. Denn ursprünglich verfolgte der Koblenzer ganz andere Pläne und schrieb sich zum Studium ein. Doch dann wuchs die Erkenntnis: „Alles viel zu theoretisch, ich wollte doch etwas tun“, sagt der heute 36-Jährige. Die Zeit an einer Hochschule war dennoch keine Verschwendung, denn seine Neugier und seinen Wunsch, sein Wissen an andere weiterzugeben, kann er als Elektrotechnikermeister besonders gut einbringen. Das Motiv für den Meisterbrief war für ihn, seine Kenntnisse zu vertiefen und weiterzukommen. Mit dem Großen Befähigungsnachweis ist es für Wagner allerdings nicht getan. Er möchte sich nun im Bereich der erneuerbaren Energien und intelligenten Netze weiterbilden und sich auch zum Sachverständigen qualifizieren. „Der Meisterkurs war anspruchsvoll, fordernd, aber gleichzeitig fair gestaltet. Durch die Themenbreite im Elektrohandwerk war die jeweilige Thementiefe gut kalkuliert.“ So fällt seine Bilanz positiv aus.

Gebäudereinigermeister Mario Wulfekötter

Mario Wulfekötter aus Osnabrück gesteht: „Ich bin durch Zufall Gebäudereiniger geworden.“ Wichtig war dem heute 30-Jährigen bei der Berufswahl „die Möglichkeit der Weiterbildung. So habe ich nach einem Beruf mit Meistertitel in der Nähe meines aktuellen Wohnortes gesucht.“ Der Ausbildung folgte die Meistervorbereitung in Teilzeit bei der HwK Koblenz. „Ein Teilzeitkurs setzt auf jeden Fall viel Selbstständigkeit voraus. Man muss Arbeit und Schule unter einen Hut bringen. Nur wenn man bereit ist, Lernbereitschaft und Zeitaufwand mitzubringen, kann es klappen.“ „Ich würde jedem eine Meisterprüfung empfehlen, der das Gefühl hat, mehr zu können als in der aktuellen Situation möglich ist, egal wie andere die eigene Leistung bewerten“, gibt der frischgebackene Meister anderen einen wichtigen Tipp, der im Nachblick auf die Meisterschule auch sagt: „Es war anstrengend, manchmal nervig, zeitraubend und eine meiner besten Entscheidungen, die ich getroffen habe!“ Jetzt will er sich an der Hochschule Osnabrück für ein Studium anmelden. Ziel ist ein Masterabschluss. „Einen passenden Studiengang habe ich schon gefunden.“

Feinwerkmechanikermeister Jan Zander

Tierarzt wollte er werden, absolvierte dann eine Ausbildung zum Forstwirt, schließlich wurde er im Feinwerkmechanikerhandwerk heimisch: der 26-jährige Jan Zander aus Hümmerich (Landkreis Neuwied) kann auf abwechslungsreiche wie auch spannende Jahre zurück blicken, die nun mit der Meisterprüfung gekrönt wurden. „2016, nach der Ausbildung zum Forstwirt, entschied ich mich fürs Handwerk, was auch mit dem elterlichen Metallbaubetrieb zusammen hing. Diese Tradition wollte ich fortsetzen“, nennt Jan Zander seine Motive für die handwerkliche Ausbildung und die anschließende Meistervorbereitung. „Die Möglichkeit, selber auszubilden sowie die Erweiterung und Vertiefung des Fachwissens spielten dabei die zentrale Rolle.“ Die Meistervorbereitung bei der Handwerkskammer Koblenz erhält gute Noten „und ich kann den Kurs weiterempfehlen. Die Inhalte waren praxisorientiert, die Dozenten sehr erfahren.“ Das Resümee über die Zeit in der Meisterschule: „Spannend! Und es hat Spaß gemacht.“ Die weiteren Pläne mit dem Meisterbrief sind klar abgesteckt. „Ich werde im Familienbetrieb mitarbeiten und mich mit meinem Wissen einbringen.“