Auf hölzernen Digital-Schönheiten abfahren
HwK Koblenz
HwK-Ausbildungsmeister Hans-Peter Höfer (von links) mit den Lehrlingen Florian Ludwig (Tischlerei Nollen, Winningen), Nadine Kastert (Holzbau Wagner, Braubach) und Lukas Penner (Ausbildungsbetrieb Schreinerei Hermann, Rheinbrohl) und ihren Boards, die am Computer entworfen mit modernsten Bearbeitungsverfahren hergestellt wurden.

Tischlerlehrlinge entwerfen am Computer Boards und fertigen diese mit Laser- und CNC-Technik sowie 3-D-Druckern.Auf hölzernen Digital-Schönheiten abfahren

Koblenz. Sie sind eigentlich viel zu schön, um auf ihnen abzufahren: Boards mit Intarsienarbeiten, ganz individuell gefertigt und mit modernsten Bearbeitungsverfahren. Mit ihrem Pilotkurs „digitale Kette im Tischlerhandwerk“ hat die Handwerkskammer (HwK) Koblenz Neuland betreten und Tischlerlehrlinge in Entwurf und Fertigung von Skate-Boards geschult. Nach der digitalen Planung mit CAD-Software fertigten die Auszubildenden ihr Werkstück mit CNC-Technologie, Laserschneidanlagen und 3D-Druckern. Vermittelt wurden so Lerninhalte der digitalen Prozesskette, verknüpft mit traditionellen Bearbeitungsverfahren wie Furnieren und Formverleimung.

Die Endergebnisse beeindrucken in Gestaltung wie auch Funktionalität. Die Boards sind kleine Kunstwerke und die Intarsienarbeiten bieten die ganze Bandbreite von grafischer Gestaltung bis zu bildlicher Darstellung. Der Rohling besteht aus mehreren Schichten Biegesperrholz, die miteinander verklebt werden. Die Intarsien werden am Computer entworfen und mittels Laser ausgeschnitten, dann auf die Board-Oberfläche aufgebracht. Unter hohem Druck wird der Rohling in Form gepresst, dann die Boards mit einer CNC-Fräse zugeschnitten. Selbst die gute alte Schraubtechnik kommt zum Einsatz, wenn die Radsätze an der Unterseite montiert werden. Eine interessante Verknüpfung „konservativer“, aber in erster Linie hochmoderner Fertigungsverfahren und die individuelle Gestaltung der Lehrlinge steckt in jedem Board. Mit denen kann man sogar fahren und Lehrling Florian attestiert den Untersätzen als Kenner hervorragende Laufeigenschaften.

Doch eigentlich sind die kleinen Kunstwerke dafür viel zu schade. Abfahren kann man dennoch auf ihnen – als Fan des modernen Tischlerhandwerks!

 

06.05.2019



 

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