25.11.2025Annabelle Scherhag gewinnt RLP-Gründerinnenpreis in der Kategorie „Nachfolge“
Annabelle Scherhag aus Koblenz ist eine von drei Preisträgerinnen des Gründerinnenpreises Rheinland-Pfalz 2025. Die Boots- und Schiffbauermeisterin sowie Unternehmerin wurde damit geehrt für die gelungene Übernahme des Wassersportzentrums Grühn in Koblenz-Metternich.
Verliehen wurde der Preis in Mainz im Rahmen des Unternehmerinnentags durch Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Frauenministerin Katharina Binz gemeinsam mit Sandra Baumbach, Vorstandsmitglied der landeseigenen Investitions- und Strukturbank. Dotiert mit 5.000 Euro, erhielt Scherhag die Auszeichnung in der Rubrik „Unternehmensnachfolge“. Außerdem gab es Preise in den Kategorien „Neugründerin“, „Jungunternehmerin“ und den ISB-Sonderpreis „Gründerinnenpersönlichkeit“.
„Mit der Auszeichnung von vier erfolgreichen Gründerinnen wollen wir jene beglückwünschen und belohnen, die den Mut hatten, einen eigenen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen und damit auch heute noch erfolgreich sind. Unsere vier Gewinnerinnen sind als erfolgreiche Unternehmerinnen beispielgebend und können andere Frauen ermutigen, den Schritt in die Gründung oder die Unternehmensnachfolge zu gehen“, wandte sich Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt an die Gäste.
„Mit dem Gründerinnenpreis machen wir sichtbar, was Frauen in Rheinland-Pfalz tagtäglich leisten: Sie gründen, übernehmen Verantwortung und bringen mit ihren Ideen unsere Wirtschaft voran“, betonte Frauenministerin Katharina Binz.
Die 27-jährige Annabelle Scherhag übernahm vor gut zwei Jahren das Wassersportzentrum samt Marina und Fachwerkstatt, zunächst gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftsführer Ralf Grühn. Seit einem Jahr hält sie das Ruder des Unternehmens fest in eigenen Händen und ist alleinige Chefin des traditionsreichen Koblenzer Spezialisten mit sieben Mitarbeitern. Der Traditionsbetrieb hat sich auf Handel, Wartung und Reparatur von Sport- und Kabinenbooten spezialisiert. „Kunden schätzen die Balance zwischen Beständigkeit und Neuerung im Unternehmen. Durch neue Produkte (z.B. die Elektro -Außenbordmotoren) und neue Werbekanäle konnten bereits neue Kunden gewonnen werden. Ihre handwerkliche Ausbildung beschreibt Unternehmensleiterin Annabelle Scherhag als essentiell für die Kundenkommunikation und die Werkstattorganisation und damit für den Erfolg des Unternehmens“, beschreibt das Wirtschaftsministerium in seiner Laudatio Hintergründe der Preisvergabe. Bis zur Übernahme durch Annabelle Scherhag wurde das Unternehmen durch die Gründerfamilie Grühn in zweiter Generation geführt – eine Nachfolgeoption in der Familie fehlte.
Die fachlichen Voraussetzungen legte Scherhag mit ihrer Ausbildung und der anschließenden Meisterprüfung im Boots- und Schiffbauerhandwerk – und das mit einem bundesweiten Spitzenergebnis, denn die Koblenzerin erreichte 2022 mit 24 Jahren das beste Prüfungsergebnis aller deutschen Meisterabsolventen in diesem Handwerk! Anschließend sammelte sie Erfahrungen im Unternehmertum und absolviert parallel ein Wirtschafts-Studium.
Neben der jetzt überreichten Auszeichnung erhielten die vier Gewinnerinnen einen Film über ihr Unternehmen sowie ein „Gewinnerinnen-Logo“. Beides können sie zur Werbung und Kommunikation nutzen. Wirtschafts- und Frauenministerium stellen insgesamt rund 60.000 Euro für die Gründerinnenpreise samt Preisgeld, Film und Logo zur Verfügung. Der Gründerinnenpreis wird alle zwei Jahre vergeben.